Therapie bei Schwindel (Vertigo)

Schwindel (oder lateinisch „Vertigo“) ist keine Krankheit, sondern ein Syndrom.

  • Schwindel ist ein Syndrom! – Was ist der Unterschied zwischen Syndrom und Krankheit?

Hinter dem Syndrom, dem Erscheinungsbild zusammengesetzt aus verschiedenen Empfindungen und Krankheitszeichen , können sich verschiedene Krankheiten verbergen, die zu einem Unwohlsein, Gleichgewichtsstörungen, Sehstörungen und weiteren unangenehmen Empfindungen führen.

  • Warum ist Schwindel so unangenehm?

Alfred Hitchcock hat nicht ohne Grund einen seiner unheimlichsten Filme so betitelt, der 1958 in die amerikanischen Kinos kam. Als multisensorisches (mehrere Sinneskanäle betreffendes) Syndrom ist Schwindel schwierig zu beschreiben und kann viele verschiedene Ausprägungen zeigen. Bis die Ursache gefunden ist, haben Betroffene häufig eine lange Leidensgeschichte hinter sich und nicht selten eine Reihe von Ärzten aufgesucht.

  • Nicht eine Schraube, sondern ein paar Steinchen, locker?

Im Gleichgewichtsorgan in unserem Innenohr lagern kleine mobile Steinchen durch die wir passive Bewegungen spüren, z.B. wenn wir im Auto beschleunigen oder im Fahrstuhl abwärtsfahren. Es kann passieren, dass sich die Steinchen (Otolithen/Statolithen) lösen und in die benachbarten Bogengänge verirren, wo sie einen Drehschwindel auslösen.

  • Kann man Drehschwindel behandeln?

Bei diesem gutartigen Lagerungsschwindel helfen spezielle physiotherapeutische Lagerungstherapien.

  • Gibt es noch andere Schwindelformen als den Drehschwindel bei benignem (gutartigem) paroxysmalen (anfallsartigem) Lagerungsschwindel (BPLS) andere Ursachen?

Es gibt verschiedene Schwindelformen, die der Abklärung durch die Ärztin oder ein Schwindelzentrum (siehe Links) erfordern, doch auch eine spezialisierte Physiotherapeutin kann bei der Ursachenfindung unterstützen.

  • Was sind eigentlich Leitlinien und was sagen diese zum Thema Schwindel?

Leitlinien (Guidelines) sind systematisch entwickelte Aussagen zur Unterstützung der Entscheidungsfindung von Ärzten, anderen im Gesundheitssystem tätigen Personen und Patienten. Das Ziel ist eine angemessene gesundheitsbezogene Versorgung in spezifischen klinischen Situationen. (Quelle: www.cochrane.de/de/leitlinien). Der Blick in die S3-Leitlinie „Akuter Schwindel in der Hausarztpraxis“ lohnt sich!

  • Akuter Schwindel in der Hausarztpraxis

Diese Leitlinien empfehlen z.B. „Schwindelart und -dauer“ zu erheben, „weil diese erfahrungsgemäß am schnellsten zu den häufigsten Diagnosen führt und per Ausschluss die seltenen Diagnosen zur meist spezialärztlichen weiteren Diagnostik übrig lässt“.

  • Nicht Medikamente, sondern Physiotherapeutische Maßnahem werden empfohlen.

Je nach Schwindelursache wird das Lagerungstraining und bei „länger anhaltendem, kontinuierlichem Schwindel sollte der Patient über die Selbstregulierungsmechanismen (Kompensation, Habituation und Adaptation) bei Schwindel und über aktive Verbesserungsmöglichkeiten aufgeklärt werden…Patienten mit anhaltendem Schwindel sowie Patienten, bei denen eine Schwindel-Ursache nicht festlegbar ist, sollte bereits in der Frühphase ein Gleichgewichtstraining angeboten werden“. (Quelle: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-018l_S3_Akuter_Schwindel_Hausarztpraxis_2017-02-verlaengert.pdf

  • Haben Sie Fragen zum Thema Schwindel?

Bitte vereinbaren Sie einen Beratungstermin, gerne informiere ich Sie und wir besprechen gemeinsam, wie wir vorgehen können!

Links:

  • Schwindelzentrum München: http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Deutsches-Schwindelzentrum-IFB-LMU/de/index.htmlwww.cochrane.de/de/leitlinien)
  • Informationsseite Schwindel: http://therapie-schwindel.de/
  • Leitlinie Schwindel: http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/053-018.html